dt. Politiker (Bremen); SPD; Bürgermeister und Präsident des Senats in Bremen 1995-2005; Landesvorsitzender der Bremer SPD 1972-1978; Mitglied der Landesregierung (u. a. Senator für Finanzen, für Soziales, Jugend und Sport, für Bildung und Wissenschaft, sowie für Justiz) 1978-2005
* 31. Oktober 1938 Bremen
Herkunft
Henning (eigtl. Hans Heinrich) Scherf, ev., wurde am 31. Okt. 1938 als Sohn eines Drogisten und einer Apothekenhelferin in Bremen geboren und wuchs mit seinen fünf Geschwistern im kleinbürgerlichen Bremer Stadtteil Neustadt auf. Sein betont protestantisches Elternhaus bot während der NS-Zeit befreundeten Juden Unterschlupf. Sch.s Vater, Mitglied der Bekennenden Kirche, pflegte Kontakte mit Gustav Heinemann, Martin Niemöller und mit dem Kreisauer Kreis; er wurde mehrfach von der Gestapo inhaftiert.
Ausbildung
Nach dem Abitur (1958) studierte Sch., unterstützt von der Hochbegabten-Förderung des Evangelischen Studienwerkes Villigst, in Freiburg, Berlin und Hamburg Rechts- und Sozialwissenschaften, außerdem (entsprechend seinem ursprünglichen Berufswunsch) zwei Semester Theologie, u. a. bei Helmut Gollwitzer. Von 1962 (n. a. A. 1963) bis 1964 war er Mitglied der Leitung des Evangelischen Studienwerkes Villigst. 1963 legte er in Hamburg das Erste, 1967 das Zweite Juristische Staatsexamen ab. 1968 promovierte er mit einer Arbeit über die zwangsweise Unterbringung Gefährdeter nach dem Bundessozialhilfegesetz zum Dr. jur.